Drei fesselnde Aufführungen eines Traums

Wie checken Sie Ihre E-Mails? Auf dem Handy oder dem Notebook? Karl Seibt benutzt eine grüne
Gießkanne dafür. Er erhält Unmengen von elektronischen Nachrichten der Frau aus dem Copie-Shop.

Sie hätte ihm ja beim Drucken der Plakate geholfen – hätte er nur rechtzeitig gefragt. Jetzt kostet der Rat 500 Euro.

Und dann ist da noch der Mann mit der Teufelsmaske, der die Copie-Shopfrau treffen möchte. Beide überlegen sich vorher, welche Themen beim ersten Date angesprochen werden sollten:
Haus, Karriere, Kinder kriegen? Das stört wiederum Karl Seibt, der verwirrt, verärgert, verheult
durch seinen Traum hastet. Am Ende ist der Teufel tot und Karl Seibt wacht auf.
Träume gehen mit der Realität freihändig um und fesseln die Schlafenden. Ebenso ging es den
Zuschauer:innen dieses kurzweiligen, ideenreichen Theaterstücks – sie hatten im Gegensatz zu dem Träumenden viel Spaß.
Die Bühne war das Treppenhaus im Foyer des Gehörlosenvereinsheim, ein gelungene Wahl für das
lebendige Spiel von Karl Seibt. Die Parts der Frau aus dem Copy-Shop (Melanie Lange) und des
Mannes mit der Teufelsmaske (Redjep Hajder) wurden als Videoinstallationen auf
gegenüberliegende Wände projiziert – was den Traumcharakter unterstrich und die low budjet Inszenierung erleichterte. Text: Veronika Artibilova, Inszenierung: Anton Artibilov. Sehen konnte
man die Theateraufführungen vom 18. – 20. Juli in der Mergentheimer Str. 13 in Würzburg.
Veranstalter: KLW e. V. in Kooperation mit dem Literaturhaus Würzburg e. V.
Dank an die Stadt Würzburg für die Förderung.

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