Liebe Lehrkräfte,

gerne möchten wir Sie über ein bereicherndes Angebot für den Unterricht informieren: Das Literaturhaus Würzburg präsentiert in Kooperation mit der Würzburger Autorin Sonja Weichand eine Lesung aus deren Debütroman „schuld bewusstsein“ mit anschließender Diskussion. Das Buch spielt nicht nur in unserer Stadt und wird vom ISB als Schullektüre empfohlen, sondern stellt auch zwei Themen in den Mittelpunkt, die für junge Menschen heute interessant sind:

Welche Rolle spielen Frauen im Rechtsextremismus?

und

Wie beeinflusst das Verhältnis zu den Eltern eine Radikalisierung?

Zum Buch:Buchcover "schuld bewusstsein" 

„schuld bewusstsein“ erzählt die Geschichte von Rose-Marie, einer 21-jährigen Nationalsozialistin, die das Ende des zweiten Weltkriegs in Würzburg erlebt. Jahrzehnte später reist ihre Enkelin Anna in die Heimatstadt der Oma, um die Lücken in deren Erzählungen zu schließen. Dabei wird ihr schnell klar, dass ihre Recherche sie nicht nur mit den Geheimnissen der Vergangenheit konfrontiert, sondern sie auch an den Rand ihrer eigenen psychischen Abgründe führt. Die junge Rose-Marie gerät währenddessen nicht nur ständig mit ihrem Vater aneinander, der überzeugter Demokrat ist, sondern kämpft auch gegen die Erkenntnis an, dass ihre Ideologien Stück für Stück zerbrechen.

Ein Roman mit einem ungewöhnlichen Blick auf das Ende des „3. Reiches“ und die für Würzburg so zerstörerische Nacht des 16. März 1945, der einmal mehr zeigt, dass die Frauen im Nationalsozialismus mehr waren als hilflose Zuschauerinnen.


Diskussion:

Der Roman bietet mit dem Blick auf Würzburg im Jahr 1944/45 Stoff für eine Auseinandersetzung mit der großen Frage „Wie hätte ich gehandelt, wäre ich in dieser Zeit aufgewachsen?“. Er ermöglicht es, besonders unsere Vorstellungen von den Mädchen und Frauen der damaligen Zeit in Frage zu stellen und sich gemeinsam zu überlegen, wie emanzipiert das damalige Rollenbild war. Das Verhältnis zwischen Vater und Tochter kann als Grundlage für eine Diskussion darüber dienen, wie die Rebellion gegen die Eltern in den Rechtsextremismus führen kann. Abgesehen von inhaltlichen Fragen ist erfahrungsgemäß auch der Beruf der Autorin spannend für Schüler:innen, da sie nur selten Gelegenheit haben, Schreibenden direkt zu begegnen und ihre Fragen zu stellen.

Zur Autorin

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