Ein Beitrag von Anna-Lena Abel
2025. Eine Pandemie breitet sich über die Welt aus. Frühzeitige Ängste und Sorgen der Ärztin werden nicht erhört und nun ist es zu spät. Eine Krankheit, die jeden befällt, doch nur Männer in wenigen Tagen den Tod bringt, ist im Umlauf. Innerhalb eines Jahres lebt nur noch die Hälfte der Welt. Eine Welt, die sich nun, belastet durch große Verluste, neu erschaffen muss.In dem Buch „Die andere Hälfte der Welt“ wird aus unterschiedlichen Sichtweisen während der Pandemie erzählt, die sich ausgebreitet hat. Sichtweisen, die oftmals auch unerwartet und überraschend waren und doch so passend in die Geschichte verwebt sind. Als Leser:in begleitet man Personen in der Medizin, der Politik, aber auch die des alltäglichen Lebens. Menschen, die sich in einem Aufstand befinden und Menschen, die diesem entfliehen. Mütter, die ihre Kinder verlieren und auch die, die mit ihrer Familie von dem Virus verschont bleiben. So viele unterschiedliche Perspektiven zusammengefasst in 4,5 Jahren. Eine Zeit, in der die Gesellschaft um nahezu die Hälfte geschrumpft ist und hauptsächlich aus Frauen besteht, die nun die Welt in eine neue Richtung lenken.
„Die andere Hälfte der Welt“ ist mehr als nur eine Pandemiegeschichte. Es ist ein beeindruckendes Werk, das uns dazu auffordert, nicht nur die Probleme, sondern auch die Möglichkeiten zur Heilung zu sehen. Es skizziert nicht nur Verlust, sondern auch die Aussicht auf eine hoffnungsvolle Zukunft aus den Trümmern der Vergangenheit. Sweeneybaird hat eine nuancierte Erzählung geschaffen, die den Lesern Raum für Reflexion und eine tiefere Verbindung mit den Charakteren gibt.
Christina Sweeney-Baird: Die andere Hälfte der Welt. Aus dem Englischen von Carola Fischer. Diana Verlag München 2021