Foto von Buch „Die Einsamen“ von Håkan NesserEin Beitrag von Kirsten Nähle

Håkan Nessers „Die Einsamen“ ist schon ein paar Jahre alt, und ich gebe zu, wenn ich das Buch nicht geschenkt bekommen hätte, wäre es wahrscheinlich auch nicht auf meiner Leseliste gelandet.

Trotzdem bin ich sehr froh, den schwedischen Krimi gelesen zu haben und kann ihn allen Genre-Fans empfehlen.
Worum geht’s? Ein Dozent aus Lunda wird in den Wäldern vor Kymlinge am Fuße eines Steilhangs tot aufgefunden. Genau an derselben Stelle, an der auch seine Verlobte vor fünfunddreißig Jahren unter mysteriösen Umständen ums Leben kam … ein Zufall? Unfall, Selbstmord oder Mord?

Inspektor Barbarotti und seine Kollegin müssen tief in der Vergangenheit graben, denn schon bald wird klar, dass beide Todesfälle mit der Sommerreise einer Studenten-Clique in den 70er Jahren zusammenhängt.

Picsart 22 07 14 19 24 31 784 2Brillant verknüpft der Autor zwei Zeitebenen: Mit den Verdächtigen (allesamt Mitglieder der Studenten-Clique) reist man in einem Bus quer durch die Ostblockstaaten, und in der Gegenwart ermittelt man fleißig mit. Die Perspektiven wechseln entsprechend zwischen Ermittlern und den Verdächtigen, was mir spannende Lesestunden beschert hat. Das Zitat habe ich deshalb gewählt, weil es perfekt zum Wendepunkt des Romans passt, denn das, was auf dieser Bustour passiert, bereitete mir Gänsehaut und ließ mich wirklich sprachlos zurück.

Einzig über die Auflösung könnte man streiten, und auch ich habe etwas gehadert, doch zumindest konnte das Ende überraschen.

Fazit: Ein atmosphärisch-dramatischer Krimi zum Miträseln!


Håkan Nesser: Die Einsamen, btb Verlag München 2013, 608 Seiten.

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