Foto von Buch "Waldbrand" von Bernhard HenningEin Beitrag von Florian Bötsch

„Ausnahmezustand Waldbrand – Asche liegt wie Feenstaub über dem schwarzen Wald.“ Die eröffnenden Worte lassen sich nicht unbedingt lesen wie ein Fachbuch für Waldbesitzer*innen. Ich selbst bin kein Waldbesitzer und das muss man auch nicht sein, um den informativen Gehalt des Buches und dessen Aufbereitung nachvollziehen zu können. Es waren milde, windige Tage im Spätsommer an der Ostsee und das Buch mit seinen Kapiteln „Ökosystem Wald“, „Entstehung, Arten und Charakteristika von Waldbränden“, „Vorbeugung“, „Bekämpfung“ sowie „Wiederbewaldung“ war meine ausgewählte Lektüre.

Feuer geht nicht spurlos an uns vorbei und der Wunsch nach einer intakten Natur und Umwelt ist vielleicht so groß wie lange nicht mehr. Die nachhaltige und tiefgreifende Beschäftigung aber meist zäh und zeitaufwendig, obgleich wichtig für gemeinsames Handeln sowie gesellschaftliche Akzeptanz für politische Maßnahmen. „Waldbrand“ trägt mit einer sehr geradlinigen und konkreten Herangehensweise ohne schwanger an Fachbegriffen zu sein schrittweise dazu bei, Waldbesitzer*innen für das Thema zu sensibilisieren und Interessierte an die Thematik heranzuführen. Dabei weist Bernhard Henning stets in Sachlichkeit darauf hin, dass gewisse Entwicklungen noch nicht absehbar sind, beispielswiese bezogen auf die Folgen des Klimawandels für den Wald. Gleichzeitig stellt er den bestehenden Zusammenhang zwischen Waldbrandereignissen und extremen Trockenperioden heraus und leitet den logischen Handlungsbedarf in Sachen Waldumbau ab, denn die Prognosen deuten auf eine Zunahme ebendieser Trockenperioden hin. Was diese bedeuten, sehen wir in der Grundwasserproblematik im Würzburger Norden, aber eben auch an den Waldbränden in den Jahren 2018 und 2022 in Brandenburg und Sachsen.

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Besonders eindrücklich wird dies im Buch durch die von Illustrationen, Daten und Interviews hergestellte Mehrschichtigkeit beleuchtet. Zu Wort kommen dabei Vertreter*innen der Wissenschaft, Forstbetriebe und Feuerwehrverbände. Ob gewollt oder ungewollt, der Mensch ist Teil des Waldes und ein zeitgerechtes Waldmanagement seine Verantwortung. Im Fall einer natürlichen Waldwirtschaft, weg von den Monokulturen, widersprechen sich Ökologie und Ökonomie nicht, so schließt Bernhard Henning.


Bernhard Henning: Waldbrand – Prävention, Bekämpfung, Wiederbewaldung, Haupt Verlag Bern 2019, 216 Seiten

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